Gold Coast und Lady Elliot Island

Nach so vielen Stadttagen in Sydney was es Zeit für ein bisschen Natur. Bei Port Stephens wanderten wir im Tomaree Nationalpark zu einem Aussichtspunkt, bei dem wir einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer, die Berge und die kleinen Inseln bei Sonnenuntergang genossen. In Port Macquarie legten wir einen Strandtag ein und im Dorrigo Nationalpark verbrachten wir einen Tag im Regenwald, schaukelten auf Lianen und wanderten hinter einen Wasserfall. Der Dorrigo Nationalpark ist Teil der Gondwana Wälder, die auch UNESCO Weltnaturerbe sind.

Auf einem Campingplatz in der Gegend, durften wir die dort lebenden Papageien füttern, was uns viel Spaß gemacht hat, aber auch ein bisschen weh tat, da die Papageienfüße sehr spitz sind und sich die Vögel auch gern mal auf den Kopf setzen!

In der legendären Hippie-Surfer-Küstenstadt Byron Bay am östlichsten Punkt Australiens verbrachten wir ganze vier Tage. Fasziniert hat uns besonders die außergewöhnliche Atmosphäre und der alternative Charme. Der Ort ist voll von tollen Cafés und Surferläden, denn Byron Bay gilt als das Surferparadies Australiens. Und in der Tat, die Stadt ist voller Surfer!

Am ersten Tag unternahmen wir eine Wanderung entlang der Küste zum Leuchtturm Cape Byron Light und dabei auch zum östlichsten Punkt Australiens. Am Leuchtturm war zum Sonnenuntergang sehr viel los, aber die Atmosphäre war sehr entspannt und so war es nicht schlimm, dass wir nicht die Einzigen waren. 🙂

Am nächsten Tag besuchte ich um 8 Uhr morgens eine entspannte Yoga-Stunde am Strand und anschließend buchten wir einen 4h-Surfkurs, was sich als eine spaßige Erfahrung herausstelllte! Zu Beginn fielen wir sehr oft ins Wasser, aber als wir das erste Mal auf dem Board standen, wollten wir garnicht mehr aufhören. Nach ein paar kleineren Zwischenstopps liehen wir uns in der Stadt Surfers Paradise ein Surfboard und zwei Wetsuits aus und probierten unser Surf-Glück an der Gold Coast 3 1/2 Tage allein. Am Ende standen wir auf fast jeder Welle und die Übung hat sich ausgezahlt!

Nach unserem letzten Surftag übernachteten wir im Lamington Nationalpark, dem größten subtropischen Urwald Australiens, da wir am nächsten Tag zu einer 4-stündigen Wanderung aufbrachen. Der Wanderweg war sehr schön, die Aussicht konnte aber meiner Meinung nach nicht mit der des Grampians Nationalpark mithalten.

Nach dem Kauf eines neuen Smartphones bei Brisbane fuhren wir zum Glasshouse Mountains Nationalpark, in dem wir drei Tage verbrachten. Im Gebiet des Nationalparks befinden sich zwölf vulkanische Berge, welche den Namen von Captain James Cook erhielten, denn diese erinnerten ihn an die Glasschmelzöfen in seiner Heimatstadt Yorkshire.

Am ersten Tag bestiegen wir Mt. Ngungun bei Sonnenuntergang, am zweiten Tag besuchten wir das kleine Städtchen Maleny. Auf dem Weg hatten wir einen tollen Blick auf die Glasshouse Mountains und besuchten auch den durch Instagram bekannten „One Tree Hill“, welcher aber viel kleiner als gedacht war. Am dritten Tag suchten wir uns einen Spot zum Drohnefliegen, was allerdings länger dauerte, als erwartet.

Anschließend fuhren wir nach Noosa zur Sunshine Coast, wo wir den Sonnenuntergang genossen und den Surfern zuschauen konnten. Im Küstenort Noosa unternahmen wir auch einen Spaziergang durch den Noosa Nationalpark, bei dem leider das Wetter nicht ganz mitspielte. Die Stadt war auf jeden Fall einen Stop wert, konnte uns aber aufgrund der schicken Boutiquen und noblen Restaurants nicht so überzeugen wie das alternative Byron Bay.

Von Noosa fuhren wir nach Hervey Bay. Von wir wurden wir mit einem kleinen Charter-Flugzeug nach Lady Elliot Island flogen, der 45 ha großen, südlichsten Insel im Great Barrier Reef. Bei meinen Erläuterungen zu Lady Elliot Island werde ich ein bisschen ausschweifen, denn die Insel zählt mit dem Besuch des Outbacks zu meinem größten Highlight auf der ganzen sechsmonatigen Reise mit Johannes. 🙂

Auf Lady Elliot befindet sich nur eine Übernachtungsmöglichkeit, das Lady Elliot Island Eco Resort, welches die Insel zwar Touristen zugängig macht, aber dabei versucht, die Natur so weit wie möglich zu schonen. Dazu möchte ich euch erläutern, was das Eco Resort unternimmt, um einen möglichst geringen Einfluss auf das Riff zu haben:

  • Der Strom wird zu einem großen Teil aus Solarzellen gewonnen. Auf der Insel befinden sich insgesamt 313 Solarzellen.
  • Der Müll wird strikt getrennt und auf dem Festland recycelt; Essensreste dürfen nur in der Küche entsorgt werden, damit Tiere nicht an das Essen gelangen. Die Essensreste werden anschließend auf der Insel kompostiert.
  • Glasflaschen werden mittels einer Maschine zu Sand verarbeitet, zurück zum Festland geschickt und dort recycelt.
  • Sowohl Trink- als auch Duschwasser werden aus Meereswasser gewonnen (25 L / min).
  • Auf der Insel werden keine Einweg-Plastikflaschen und keine Plastik-Strohhalme verkauft, um den Abfall zu reduzieren und Gäste zur Verwendung von Mehrwegflaschen zu ermutigen. Wiederverwendbare Flaschen können gekauft und wieder aufgefüllt werden.
  • Lady Elliot ist eine sogenannte Green Zone (NO TAKE) Area, was bedeutet, dass nichts, weder tot noch lebendig, von der Insel mitgenommen (Fische, Korallen, Steine, Muscheln, Teile von Pflanzen etc.), kein Müll ins Meer entsorgt und Tiere nicht gefüttert werden dürfen.
  • Es werden nur recyceltes Papier- und Toilettenpapier und biologisch abbaubare, chemikalienfreie Reinigungsmittel verwendet.
  • Auf der Insel befindet sich eine Kläranlage, welche das Abwasser aufbereitet.

Es gibt übrigens auch keine Fernseher und keinen Handyempfang auf der Insel. Verfügbarer WLAN-Zugang wird pro Megabyte abgerechnet und ist dementsprechend teuer. Dreimal pro Tag landet ein kleines Flugzeug auf der Insel, um die Gäste zur Insel zu bringen und dabei auch Nahrungsmittel und Getränke vom Festland zur Insel transportieren. Alle drei Monate kommt ein Schiff und bringt alle anderen notwenigen Güter auf die Insel.

Wir buchten zwei Nächte auf der Insel, um uns gleichzeitig auch einen kleinen Urlaub von unserer Reise im Camper zu gönnen. Die Insel ist grade mal so groß, dass ein Flugzeug dort landen und starten kann. Das Riff ist im Top Zustand und gebleichte Korallen sind nicht vorhanden. Es gibt drei Schorchelspots um die Insel, bei welchen man direkt vom Strand aus einsteigen und schnorcheln kann, wobei man aber auch auf die Gezeiten und die Strömungen achten muss. Die längste Schnorchelstrecke dauert etwa zwei Stunden. Schon vor Sonnenaufgang standen wir auf, genossen den Sonnenaufgang am Strand und gingen direkt danach schnorcheln, um die kurze Zeit auf der Insel zu nutzen.

Bei unseren Schnorchelgängen haben wir so viele Schildkröten gesehen, dass wir irgendwann aufgehört haben zu zählen (mindestens 12 auf jeden Fall!). In unserem Buchungspaket war auch eine  geführte Schnorcheltour enthalten, bei der wir mit zwei Guides mit dem Boot aufs Meer rausfuhren. Mit Hilfe der Guides sahen wir Riff-Haie, einen alleine rum schwimmenden Paletten-Doktorfisch (Dorie aus Findet Nemo; ganz allein, also so wie im Film, haha), zwei Adlerrochen und unser Highlight, einen riesigen Mantarochen!

Eindrucksvoll waren auch die beiden Sonnenuntergänge, bei denen sich der Himmel blutrot einfärbte und tausende Vögel über der Insel geflogen sind. Auch die Erlaubnis Drohne über der Insel zu fliegen haben wir bekommen und das natürlich ausgenutzt (siehe Fotos)! 🙂 Das Resort bot auch Rundgänge über die Insel an, bei der man die Vogel- und Pflanzenwelt der Insel näher kennenlernte. Des Weiteren wurden auch Vorträge zu den dort lebenden Unterwassertieren gehalten.

Das phänomenale Essen (zum ersten Mal nicht selber kochen!), die romantischen Sonnenauf- und untergänge, die bunte und artenreiche (Schildkröten über Schildkröten) und unbeschädigte Unterwasserwelt haben die drei Tage für uns zu etwas ganz Besonderem gemacht! Da auf der Insel sehr wenige andere Gäste waren, war die Atmosphäre auch sehr entspannt und angenehm und keineswegs überfüllt oder touristisch (wie andere Touren am Great Barrier Reef). 

Kurz vor unserem Rückflug schöpften wir gerade die verbleibende Zeit mit einem letzten Dronenflug aus, als uns ein französisches Paar darauf aufmerksam machte, dass ein Buckelwal vor der Insel schwamm – und das gerade, als wir uns schleunigst auf den Rückweg hätten begeben müssen. Auch die zum Nachmittag flach stehende Sonne machte es uns nicht leicht, durch ihren Lichthof auf der Meeresoberfläche einen Blick auf die Silhouette des Buckelwals zu werfen, aber wir denken, dass wir durchaus einen dunklen Fleck sehen konnten. In der Walsaison von Ende Juli bis Oktober an der Ostküste Australiens (wir waren von März bis Juli dort) kann man, wenn man sehr viel Glück hat, mit den Walen bei Lady Elliot schwimmen.

Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und dann auch mit unserem frisch erstandenen Tauchschein tauchen gehen. Wenn es zeitlich passt, vielleicht sogar zur Walsaison! 🙂

In unserem nächsten Blogbeitrag werden wir euch von unseren Touren auf die weltgrößte Sandinsel Fraser Island und zu einem der weißesten Strände der Welt, dem Whitehaven Beach auf den Whitsunday Islands berichten!

Svenja Verfasst von:

Ich bin Svenja und komme aus dem wunderschönen Leipzig. Ich liebe lange Wanderungen, viel Zeit in der Natur zu verbringen, neue Orte zu entdecken und die besten Fotospots zu erkunden. Auf diesem Blog versuche ich euch unsere schönsten Fotos zu zeigen sowie interessante Geschichten und Eindrücke unserer Reisen zu berichten. Viel Spaß beim Lesen :)

2 Kommentare

  1. Anne und Marek
    7. Oktober 2018
    Antworten

    Wahnsinnsbilder und tolle Erlebnisse! Wir glauben, ihr werdet in ein paar Jahren ganz schön froh sein, dass ihr das so gut dokumentiert habt 🙂

  2. Sylvia
    7. Oktober 2018
    Antworten

    wow … wow … wow … ich bin so geflasht.
    Diese grandios toll dokumentierten Aufnahmen ….

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