Von Melbourne nach Sydney

Nach der Great Ocean Road und dem Grampians Nationalpark ging es für uns zurück zur Küste und dann Richtung Sydney! Unser erster Stopp war der Wilsons Promontory Nationalpark, bei dem wir unter anderem die beiden Berge Mount Bishop und Mount Oberon erklommen. Die Aussicht war grandios und wir verbrachten lange Zeit auf den Gipfeln. An einem Abend haben wir den Sonnenuntergang an der Whiskey Bay verbracht, welche, wie wir denken, nach den eiswürfelförmigen Steinen am Strand benannt wurde. Jeweils am späten Nachmittag konnten wir auf dem Prom Wildlife Walk insgesamt ca. 20 Wombats beim Gras futtern zusehen. Wie kleine Teddybären! Ein paar Fakten zu Wombats berichtete ich euch bereits im Artikel Im Kängurufieber. Der südlichste Zipfel des Nationalparks war früher übrigens einmal mit Tasmanien durch eine Landbrücke verbunden!

Ein paar Kilometer weiter nördlich befindet sich die Insel Raymond Island, auf der Koalas in freier Wildbahn leben, was heutzutage leider eine Seltenheit in Australien ist. 15 Koalas entdeckten wir dort und konnten ihnen beim Schlafen und Knabbern von Eukalyptus zusehen. Wir sahen sogar eine Mutter mit ihrem kleinen Jungen. Um Energie zu sparen und den Giftstoff im Eukalyptus zu verarbeiten, schlafen Koalas bis zu 20 Stunden am Tag und damit noch länger als Faultiere! In Victoria haben Koalas ein dunkleres Fell und besitzen ein höheres Gewicht (bis zu 14 kg!) als in wärmeren Regionen. Koalas ernähren sich fast ausschließlich nur von 70 der über 500 Eukalyptusarten in Australien. Sie decken fast ihren gesamten Wasserbedarf durch die Eukalyptusblätter. An kalten Tagen rollen sie sich zu einer Kugel zusammen, um ihre Oberfläche zu verringern und möglichst wenig Wärme abzugeben. Wie knuffig das aussieht, könnt ihr auf den Bildern sehen. Auf Raymond Island haben wir auch zum ersten Mal gehört, wie sich Koalas verständigen: Die Männchen geben um sich zu behaupten ein tief grunzendes Bellen von sich – das Geräusch klingt wie ein grunzendes Schwein und ist sehr laut! Wer sich das Ganze mal anhören will, wird z. B. unter dem folgenden Link fündig: https://www.youtube.com/watch?v=f0fYTHrFN7c. Wir würden aber dazu raten, es nicht auf Arbeit anzuhören. 😀

Es ist schon traurig, dass der Koala-Bestand seit den 1990er Jahren in Küstenregionen um ca. 80 %  dezimiert wurde. Obwohl sie seit 1937 unter Artenschutz stehen, sterben pro Jahr 4000 Koalas durch menschliche Ursachen, wie Unfälle und Abholzung des Lebensraumes. Eines Abends saß auch vor unserem Campervan ein kleiner Koala auf der Straße, bei dem wir durch unser geringes Tempo zum Glück rechtzeitig bremsen konnten!

An einem der darauffolgenden Tage konnten wir einen fantastischen Sonnenaufgang auf dem Campingplatz erleben und in Lakes Entrance sahen wir sogar Delfine und Robben.


Bei unserer Fahrt nach Mallacoota gefiel uns der Strand Betka Beach besonders gut, weswegen wir es noch einmal zum Sonnenaufgang wagten.
Zudem führte uns die Wanderung zum Genoa Peak im Croajingolong Nationalpark zu einer schwindelerregenden Aussichtsplattform mitten im grünen Nationalpark.

Nach dem Besuch der kleinen Küstenstädte Eden und Marimbula gingen wir unsere Reise ins Landesinnere in die australische Hauptstadt Canberra an (ja, es ist nicht Sydney :D). Dort besuchten wir das Denkmal für die australischen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Denn die Weltkriege fanden nicht auf australischem Boden statt und die verstorbenen Soldaten wurden nicht nach Australien zurück gebracht, sondern direkt im Kriegsgebiet begraben. Ihnen zuliebe wurden in allen größeren Städten Australiens Denkmäler erbaut. Bei dem Denkmal in Canberra befindet sich ein großes Museum zu den beiden Weltkriegen, welches sehr anschaulich gestaltet wurde. Wir konnten dort noch sehr viel dazu lernen und unser Geschichtswissen etwas auffrischen. Die Ehrentafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten werden durch die Familienangehörigen mit roten Mohnblüten geschmückt. Das Grab des unbekannten Soldaten steht symbolisch für alle australischen Kriegstoten.

Im Anschluss daran nahmen wir an einer Führung im australischen Parliament House teil. Dort ist der Sitz der Legislative Australiens. Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses finden hier statt. Da die Rivalität zwischen den beiden größten Städten Sydney und Melbourne so groß war, wurde eine neue Hauptstadt zwischen den beiden Städten erbaut: Canberra. Wir wurden durch verschiedene Räume geführt, welche ich euch kurz erklären möchte.
Durch das Hauptfoyer gelangten wir in die Great Hall, bei der an der hinteren Wand ein großer Wandteppich angehangen wurde, welcher einem Bild von Arthur Boyd nachempfunden wurde, welches ebenso im Gebäude ausgestellt ist und einen Wald zeigt, wie es ihn zwischen Melbourne und Sydney geben könnte. In dieser Räumlichkeit finden Veranstaltungen statt, wie z. B, Hochzeiten oder Veranstaltungen der Universität Canberras. Die Farben der Säle des Repräsentantenhauses (grün) und der des Senats (rot) sind den Farben im Parlament in London nachempfunden.

Ein Highlight unserer Reise war der Hyams Beach in Jervis Bay mit einem der weißesten Strände der Welt. Dort ließen wir auch unsere Drone steigen und genossen den feinen Sand unter den Füßen. So fühlt sich Urlaub an!

Danach fuhren wir nach Sydney, dort übernachteten wir für drei Tage in einem Nationalpark außerhalb der Stadt. Das Opernhaus in Sydney hat man zwar schon so oft in Filmen und auf Fotos gesehen, aber das erste Mal vor ihm zu stehen, war seltsam. Überraschenderweise war es außen mit perlmuttfarbenen Fliesen bedeckt und garnicht ganz weiß, wie wir es uns vorgestellt hatten. Die Architektur des Gebäudes ist ausgesprochen beeindruckend.


Mit einer Fähre fuhren wir zum Stadtteil Manley, bei dem wir am Strand picknickten. Dass wir dort nicht die einzigen waren, könnt ihr auf dem Foto sehen. Von der Fähre aus hatten wir allerdings einen guten Blick auf die Skyline, das Opernhaus und die Harbour Bridge.
Etwas Zeit verbrachten wir auch im botanischen Garten, um uns von den Menschenmassen zu erholen. Der bekannteste Strand Sydneys Bondi Beach beeindruckte uns aufgrund der vielen Menschen jedoch nicht, der Weg an der Küste entlang war hingegen ganz nett. An einem Abend waren wir in der Neustadt, wo Johannes auch beim Friseur war. Die Neustadt stellten wir uns allerdings etwas alternativer vor. In der Gegend befand sich auch die Universität, und als wir ihr einen kurzen Besuch abstatteten, fühlten wir uns ein bisschen wie in Hogwarts.
Zu unserem Highlight in Sydney zählten jedoch die Eiskugeln bei RivaReno, einem Eisladen, welcher Eis jeden Tag frisch aus natürlichen Zutaten, ohne Zusatzstoffe und mit wenig Zucker zubereitet. Besonders gut schmeckten uns die Sorten Extra Dark Chocolate und Cremino Dark. Das Eis war so cremig, wie wir noch nie ein Eis gegessen haben!

Nach Sydney verschlug es uns in die alternative Surferstadt Byron Bay, an die Gold Coast und schließlich auch in die Glasshouse Mountains – aber davon mehr im nächsten Blogbeitrag.

Svenja Verfasst von:

Ich bin Svenja und komme aus dem wunderschönen Leipzig. Ich liebe lange Wanderungen, viel Zeit in der Natur zu verbringen, neue Orte zu entdecken und die besten Fotospots zu erkunden. Auf diesem Blog versuche ich euch unsere schönsten Fotos zu zeigen sowie interessante Geschichten und Eindrücke unserer Reisen zu berichten. Viel Spaß beim Lesen :)

2 Kommentare

  1. Kirsten
    15. August 2018
    Antworten

    Prima, dass es wieder einen neuen und wie immer interessanten Eintrag gibt! Die Fotos vom Meer sind ja traumhaft schön und gerade jetzt sehr verlockend.
    Dann also weiter eine gute Reise und schöne Erlebnisse!

  2. Anne und Marek
    15. August 2018
    Antworten

    Hach, da möchten wir auch wieder hin!

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